die Logik des Misslingens

Führungskräfte, in der Linie und im Projekt, laufen immer wieder Gefahr, in die alten und mächtigen Wenn-Dann-Muster zurückzufallen. Um das zu verhindern, um also auch in komplexen und unsicheren Situationen dauerhaft entscheidungsfähig zu bleiben, lohnt es sich, folgende „Fallen“ im Blick zu behalten (Dörner [2008]):

  • vorgeprägte Einstellungen führen dazu, dass in komplexen Situationen bei der Ziel- und Hypothesenbildung nur die Themen bearbeitet werden, die man schon kennt. Das Erfahrungswissen erweist sich hier nicht als positive Grundlage, um Neues zu erschließen, sondern als Abschottungsmechanismus.
  • Die beste Prognose ist der Trend. Es wird von jetzt auf morgen geschlossen, ohne zu prüfen, ob sich zentrale Variablen auch wirklich stabil verhalten.
  • Die Zentralidee unterstellt, dass alles von einer einzigen mächtigen Variablen abhängt („hätten wir diesen Test erfolgreich bestanden, wäre alles anders gekommen“). Damit wird die Komplexität in einem grandiosen Schritt auf einen einzigen kausalen Zusammenhang reduziert.
  • Magische Hypothesen sind die Zwillinge der Zentralidee. Sie erleichtern es, unterschiedliche Hypothesen zu bilden, weil sie bei einer „überzeugenden“ Hypothese stehen bleiben. Diese Hypothesen sind bestechend klar und vermitteln den Eindruck: „Ja, so muss es sein! So muss es einfach funktionieren!“
  • Friktionismus ist einer der Klassiker der vorschnellen Komplexitätsreduktion: „Das haben wir schon oft versucht – das geht hier nicht!“, ist dann zu hören. Unmöglichkeiten, Einschränkungen und die Radio Eriwan Haltung: „Im Prinzip ja, aber..“ bestimmen die Szene.
  • Bei der Generalisierung lokaler Erfahrung wirkt ein grundsätzlich sinnvoller Mechanismus, nämlich die Übertragung positiver Erfahrungen in einen neuen Kontext. Es gilt jedoch misstrauisch zu sein, wenn diese Erfahrung als generell gültig und wirksam postuliert wird. Selbst wenn eine Hypothese unter Laborbedingungen erfolgreich ist, bedeutet das nicht, dass in anderen Situationen nicht völlig unerwartete Rückkopplungen am Werke sind.
    und natürlich
  • Die Ad-hoc-Aktivität ist die wohl am häufigsten vorkommende Rückfallgefahr. Dabei wird der Projektmanager von seinen Macherqualitäten „erwischt“ – nach dem Motto: „Es gibt viel zu tun, lasst uns anfangen!“ Mit Planen beschäftigt man sich dann gar nicht erst….

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