nennt Otto Scharmer seine Theorie U, die den tiefen Kern von Veränderungsprozessen erkennen helfen soll.
Dabei soll die Idee des U kein neues Welterklärungsmodell liefern (was mich sehr beruhigt), sondern „eine neue Grammatik einführen und Begriffe schaffen, die nicht ideologisch belastet sind“, sagt Otto Scharmer in einem kurzen Gespräch, das ich zusammen mit meinen Netzwerkpartnern Jan Poczynek und Dani Rey am Randes des Dialogue on Presencing letzte Woche in Berlin mit ihm führen konnte.
Und tatsächlich verbindet seine Idee des Presencing (= anwesend sein) viele wirksame Methoden aus den letzten Jahrzehnten und beschreibt einen Prozess, der Veränderung und Neues entstehen lässt. Zentral ist die Idee, das Neues nur dann entstehen kann, wenn man
- innehält,
- sich umwendet und
- loslässt.
Erst dann wird wirkliche Innovation möglich. Auf diesem Weg sind erhebliche Widerstände zu überwinden, denn unsere inneren Stimmendes Urteilens, des Zynismus und der Angst stellen sich zunächst quer.
Um diesen Stimmen „beizukommen“ und den Prozess des Presencing erfolgreich zu machen, hat Scharmer ein Methodenset entwickelt, das sowohl auf der Ebene der Person, des Teams als auch in Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen anwendbar ist.
Ich finde dort viele neue und inspririende Aspekte und werde daher den U- Prozess in Zukunft in Veränderungarchitekturen einbauen. Denn am Ende zählt keine Theorie, sondern nur eins: Orte schaffen zum Ausprobieren, Lernen und Verändern!