Experten zu führen

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..ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Kennen Sie das auch: Eigentlich gelingt Ihnen das Tagesgeschäft der Führung gut, nur wenn Sie es mit Experten und Spezialisten zu tun haben, läuft es nicht mehr so rund?

Nach meiner Erfahrung ist es gut, ein paar Dinge bei der Mitarbeiterführung von Spezialisten (z.B. Entwickler, F&E Mitarbeiter,…) zu beachten:

  • Prozessklarheit und -stimmigkeit stehen besonders im Vordergrund
    Es liegt im „Typus“ des Experten, dass er über „offene“ Prozess Enden, Lücken und Unlogisches eher und stärker stolpert als andere Kollegen. Da hilft dann der launige Wunsch, man solle doch mal Fünfe gerade sein lassen, überhaupt nicht, sondern verstärkt das Problem eher…
  • Aktivierende Kommunikation und genaues Zuhören sind noch wichtiger
    Betriebliche Diskussionen werden häufig so geführt, dass sich diejenigen, die etwas erreichen wollen, von selbst in die Diskussion einmischen müssen. Bei Experten kommt es leider vor, dass sie dies versäumen und -je größer die Gruppe umso häufiger- still bleiben. Wer dem folgenden „Warum haben sie denn vorhin nichts gesagt?“ Dilemma  schon vorbeugen will, bindet gerade Experten aktiv durch Fragen ein und hört bei der Antwort genau zu.
  • Mikromanagement wird kaum verziehen
    Ohnehin ist der Durchgriff nach unten und „mit anpacken“ im Maschinenraum keine kluge Führungstaktik. Aber bei Spezialisten zeigt sich die demotivierende Wirkung von engmaschigem Mikromanagement noch deutlicher. Denn es ist ja gerade das Wesen von Expertentum, dass andere kaum mitreden können. Wenn Sie sich dann mit Hinweis auf Ihre Führungsposition trotzdem versuchen Gehör zu verschaffen, stehen die Expertenohren noch schneller auf Durchzug, als bei dem Rest der Mannschaft.

    Wenn sie erfolgreichen Experten ein gutes Zuhause bieten wollen, dann behalten sie folgende Punkte zum „artgerechten Umgang mit Experten“ von Stephanie Borgert besser im Blick:

    • Geben Sie den Experten Zeit und Raum, ihr Wissen darzustellen und einzusetzen. Insbesondere „knifflige“ Themen fordern sie heraus und motivieren zusätzlich…
    • Lassen Sie einen Experten lieber nicht allein an einem komplexen , dynamisch ungewissen Thema arbeiten, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in ein lineares, kausales „Sir Issac Newton“ Muster fällt und allein in den engen Kategorien richtig und falsch denkt. Nur leider führen diese Kategorien bei komplexen Fragestellungen sehr oft zu Misserfolgen…
    • Ein Expertenstatus ist nicht leicht zu erreichen und noch schwerer zu behalten. Achten Sie deshalb auf eine Atmosphäre der Kooperation und Neugier im Team, denn bei Konkurrenzkampf und Revierverhalten droht dem Experten der Gesichtsverlust (es sei denn er ist Experte für Mikropolitik)…

    und vor allem

    • Ermuntern Sie ihre Experten zum hinterfragen, konfrontieren und aufdecken von group think und Glaubenssätzen. Die Rolle des „advocatus diaboli“ ist mit einem Experten meist hervorragend besetzt.

        Gerade in komplizierten Sachverhalten ist es klug von den Erfahrungen der Experten zu profitieren. Geht es nämlich kompliziert und nicht komplex (wie Sie das auseinander halten, habe ich in diesem Lotsenblog gezeigt), so spricht vieles dafür, nach Lehrmeinungen, Experise und best practice Lösungen Ausschau zu halten.

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