Rituale sind im Change wichtig!

Wenn alles sich verändert, ist es nicht leicht den Kurs zu halten und durch die stetige Veränderung wirksam zu navigieren. Da ist es gut zu wissen, was bleibt und auf was man sich verlassen kann. Rituale unterstützen professionelles Veränderungsmanagement: Dynamik und Stabilität ausbalancieren!

Rituale sind wichtig

Denn ein Ritual vereinfacht in der Regel die Bewältigung einer komplexen, neuen Situation, in dem es auf bekannte und positiv besetzte Handlungsabläufe zurückgreift. Dadurch vermitteln sie Halt und Orientierung. Auf diese Weise erkennen die Beteiligten, welche Elemente und Strukturen über alle Änderungen und Bruchstellen hinweg von grundsätzlicher Bedeutung sind und stabil bleiben.

Rituale eine hoch wirksame Change Unterstützung, weil sie in der Lage sind, die Unsicherheit zu mindern. Rituale haben drei zentrale Wirkungen, sie:

  • fördern die Teambildung: Rituale betonen die Zugehörigkeit zu einer Gruppe («Du bist nicht allein.»),
  • stärken den gemeinsamen Sinn und Zusammenhang und
  • stabilisieren die Kommunikation.

Rituale erzeugen ein Sicherheitsgefühl, weil sie in kritischen Situationen Handlungsleitplanken geben und so ein Transformationsprojekt stabilisieren. Im Change Management können vor allem Macht-, Stabilisierungs- und Übergangsrituale wirksame Instrumente sein.

Machtrituale

können die Autorität des Change Teams in stürmischen Zeiten unterstreichen. Wenn zum Beispiel eine Projektleitung für die Zeit des Change in den Führungskreis des Unternehmens eingebunden ist (dem normalerweise nur „line manager“ angehören), dann handelt es sich um ein klares Machtsignal, das allen Mitarbeitenden zeigt: Diese Projektleitung sitzt jetzt ganz oben in der Managementrunde, dadurch werden unsere Themen bei den Entscheidern gehört.

Projekttitel, Ausstattung des Projektraumes oder Zugang zu hohen Hierarchien innerhalb der Transformation sind weitere typische Rituale der Macht. Schon die Reihenfolge der Begrüßung oder Vorstellung des Changeteams bei einem Termin zeigt dessen Bedeutung und veranschaulicht, dass der Change „im Fokus steht“.

Stabilisierungsrituale

können Sie einsetzen, um Kontrolle zu signalisieren: „Ich habe den Prozess im Griff“. Hierzu zählt zunächst ein professionelles Projektmanagement, aber auch der bewusste Einsatz von externem Wissen.

Sie können den case of change durch eine Studie untermauern. Oder Sie ziehen vor einer schwierigen Entscheidung bekannte externe Experten hinzu, die im Changeteam über vergleichbare Situationen berichten und Erfahrungen bereitstellen. Versuchen Sie, punktuell externe Expertise einzubringen, die in einer bestimmten Situation das Wissen vermehrt und damit das Vertrauen des Changeteams in seine eigenen Fähigkeiten stärkt.

Stabilisierungsrituale haben im Changeprozess eine wichtige Funktion: Sie vermitteln ein Gefühl erhöhter Kompetenz in uneindeutigen Situationen und ermutigen bei den sogenannten „unentscheidbaren Entscheidungen“.

Übergangsrituale

spielen zu Beginn und Ende der Transformation eine große Rolle. Es handelt sich um feste Rituale für den Übergang in eine neue Rolle bzw. Position.

So sollte der Wechsel vom Projekt in die (neue) Aufgabe bei Projektende explizit gewürdigt werden. In einem Abschlussgespräch werden Erfolge und Leistungen aufgezeigt und Mitarbeitende wertschätzend aus der Projektposition gelöst. Eine kleine Feier ist selbstverständlich, bevor die Projektmitarbeitenden auseinandergehen.

Das Übergangsritual sollte immer auch ein Gespräch mit den dirketen Führungskräften der Projektmitarbeitenden vorsehen. So erfährt die Führungskraft, welche Leistungen der/die Mitarbeiter*in im Projekt erbracht und welche neuen Kompetenzen dabei erworben hat. Gemeinsam wir verabredet, wie die Projekterfahrung künftig für die (neue) Aufgabe genutzt wird.

Aber auch beim Projektstart ist ein persönliches Gespräch und ein Kick-off mit Sinn und Zusammenhang als Übergangsritual wichtig. Auf diese Weise startet das Change Team mit Zuversicht: Man denkt an das, was im Projekt möglich ist, anstatt sich vor einer ungewissen Zukunft im Projekt und vor Anforderungen zu fürchten, von denen man nicht weiß, ob man sie bewältigen kann.

Rituale bannen das Chaos sichtbar

..denn sie  kommen dem Bedürfnis nach Orientierung und tragfähigen Gewissheiten entgegen. Viele Widerstände, die in wirksamen Change Projekten vorkommen, liegen in Ängsten und Unsicherheit begründet. Als Change Agent können Sie durch Machtrituale Stabilität schaffen und die Gruppe durch verbindliche Strukturen und Verantwortungen von Ungewissheit entlasten. Stabilitätsrituale vermitteln dass man gemeinsam und zielorientiert auf dem Weg ist – und helfen dem Einzelnen, seine individuelle Unsicherheit besser zu bewältigen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen