Gerade habe ich wieder einmal einen Klassiker der Managementliteratur gelesen:
John Kotter: Leading Change – why transformation efforts fail.
Besonders bekannt geworden ist der Aufsatz u.a. wegen der These, dass es einen „urgent case of change“ braucht, wenn Business Transformation erfolgreich sein will. Viele Change Management Prozesse werden nach den „acht Schritten“ Kotters (oder wenigstens einigen von Ihnen) konzipiert und geführt.
Auf der anderen Seite war ich in der letzten Zeit zu einer „Lernreise“ in Frankfurt und habe mit vielen Personen in Organisationen des „Financial Services“ gesprochen. Fast durchweg war die Einschätzung, dass die Ereignisse des Herbstes 2008 „nahezu überwunden“ seien und man sich nun auf neue Aufgaben konzentriere. Auch in großen Teilen der Öffentlichkeit macht sich der Eindruck breit, dass „die Banken da weiter machen, wo sie aufgehört haben“.
Schaue ich nun auf Kotters acht Schritte, stelle ich mir die Frage: War die Finanzkrise kein urgent case of change? Andererseits gibt es doch eine breite gesellschaftliche Mehrheit, dass Veränderung nach den Erfahrungen des Herbstes 2008 notwendig ist. Und was braucht es dann, um ein solch komplexes Gebilde, wie „den Finanzmarkt“ einer echten Transformation zu unterziehen?
Any Comment on that?