Was tun mit einem notorischen Besserwisser und Störenfrieden? – Sie gefährden den Zusammenhalt der Gruppe, aber ohne sie wird das Team träge und einfallslos. Mit viel Einfühlungsvermögen lässt sich ein produktiver Mittelweg finden.
Querköpfe, Streithammel, Drückeberger – in jedem Team gibt es Typen, die das Miteinander erschweren. Jeder kennt sie, und kaum einer weiß, wie er mit ihnen umgehen soll. Auch der Vorgesetzte sieht oft nur einen Ausweg: Der Mitarbeiter wird in ein neues Projekt abgeschoben oder auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt. Die Harmonie in der Gruppe ist dann wieder hergestellt – und ein anderes Problem entsteht: Plötzlich wird das Team träge, die Leistungsfähigkeit sinkt.
Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass zu große Einigkeit lähmen kann. In jeder Gruppe muss Platz sein für Ideengeber und Kreative, aber auch für handfeste Realisten und penible Kontrolleure. Das Zauberwort heißt also Mut zur Vielfalt.
Die Herausforderung für die Teamleitung liegt darin, gefährliche Unruhestifter von konstruktiven Querulanten zu unterscheiden. Dies gelingt durch eigene Beobachtung, aber vor allem durch aufmerksames Zuhören, wenn sich Kollegen über andere Besserwisser beklagen.
Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- Trainieren Sie mit hoher Intensität,
d.h. begrüßen Sie Konflikte als „Fenster für die Teamdynamik. Ehrliche Auseinandersetzungen sind gesund und tragen dazu bei, neue Lösungen für anstehende Aufgaben zu finden – unter der Voraussetzung, dass sie mit Respekt und Fairness ausgetragen werden. - Bleiben Sie nah am Mann,
d.h. halten Sie durch, auch wenn die Emotionen einmal hoch kochen, und stoppen Sie den Meinungsaustausch zwischen den Beteiligten nicht zu früh. Halbherzige Kompromisse und vorschnelle Einigung sind der Nährboden für den nächsten Streit. Langfristig gesehen spart dies Zeit und Energie, weil die Gruppe effizienter zusammenarbeitet. - Vorsicht vor der Abseitsfalle,
d.h. haben Sie den Mut, Diskussionen zu unterbinden, die von der Sache wegführen. Die persönliche Befindlichkeiten der einzelnen dürfen die Aufgaben nicht überlagern. Bei aller Sensibilität: Psychologische Analysemethoden sind etwas für die therapeutische Praxis und gehören nicht an den Arbeitsplatz. Konzentrieren Sie sich soweit wie möglich auf die Dinge, die unmittelbar den Job betreffen. Alles andere gehört in die Privatsphäre Ihres Mitarbeiters… - Nicht jeder kann auf allen Positionen spielen,
d.h. Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit, in dem Sie versuchen, Ihre Mitarbeiter zu verändern oder zu erziehen. Sie schaffen es bestenfalls Drückeberger dazu zu bringen, ein paar Verhaltensregeln zu akzeptieren.
Einigkeit macht auf Dauer bequem und unflexibel. Gerade homogene Teams steuern träge wie ein Ozeandampfer auch dann noch auf dem falschen Kurs, wenn die Fehler längst bekannt sind. Veränderung entsteht durch Konflikt. Achten Sie deshalb schon bei der Teamzusammensetzung auf Vielfalt der Charaktäre.
Guten Morgen,
ich entwickle richtig Freude, in Ihrem Artikel-Archiv zu stöbern. Das Lesen macht Spaß. Vielen Dank dafür.
Dem obigen Artikel stimme ich im Wesentlichen zu und erlaube mir anzumerken, dass es auch Aufgabe der Führungskraft ist, herauszufinden, warum bestimmte Mitarbeiter sich zu Störenfrieden entwickeln. Vielleicht sind Sie nicht Talent-gerecht eingesetzt und stören aus purer Frustration? Dann liegt es an dem Vorgesetzten, diesen Personen Aufgaben zuzuteilen, die Ihren individuellen Stärken entsprechen.
Herzliche Grüße
Carsten Seiffert
http://unternehmerstaerken.de
Danke für die Ergänzung, lieber Herr Seiffert.
Ich stimme zu:
Mitarbeiter entscheiden sich freudig für ein Unternehmern und verlassen frustriert ihre Führungskraft.