Der Chef, die Strategie und die Folien vom McKinsey-Berater

neue Wege

…hat das Wirtschaftsmagazin brandeins als Überschrift gewählt, um über das Thema „Strategieprozess“ zu berichten. Es hat dazu auch meine Erfahrungen eingeholt und zitiert mich so

„Es ist der Job der Führung, diesen Prozess in Gang zu bringen, aber nicht zwingend, den Kurs allein zu bestimmen. Die Zeiten, in denen der Chef mit einem McKinsey-Berater ein paar Wochenenden lang Powerpoint-Folien erarbeitet hat, die dann dem Management vorgesetzt werden, sind vorbei. Man muss über die Wirklichkeit reden. Und das sollten alle tun, die die Strategie auch umsetzen müssen, und zwar selbstständig und eigenverantwortlich.“

Denn es ist schon so lange nötig und höchste Zeit, dass die Strategiefindung und -formulierung überall vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Raus aus dem abgelegenen Elfenbeinturm des Top Managements, der Aufsichtsräte, der „Strategie-Berater“ und Hochschullehrer. Rein in die Organisation und hin zu denen, die täglich mit Kunden, Produktion, Lieferanten, Reklamationen und dem Zahlungsverkehr zu tun haben.

Da werden z.B. Besprechungsregeln im Rahmen eines cultural change Projektes mit allen Mitarbeitern diskutiert und von unten entwickelt.  Aber die „4.0“ Strategie wird mal eben auf einer Reise ins Silicon Valley mit Hilfe eines „Technology Advisor“ formuliert, von den 12 Reiseteilnehmern beschlossen und vom CEO per Videobotschaft verkündet.
Eine grandiose Fehlallokation der Ressourcen. Da, wo es die Intelligenz der Vielen braucht, formiert sich eine kleine, homogene Gruppe und formuliert „mal eben so“ eine grundlegend neue Strategie. Dann wird ein Implementierungsplan gemacht und ein Umsetzungsprojekt gebildet.

Das ist die alte Logik, die Strategie und deren Umsetzung als Plan begreift. Warum dieser Ansatz nur noch in der alten stabilen, vorhersagbaren Welt funktioniert und bei zunehmender Dynamik und Ungewissheit scheitern muss, habe ich im Lotsenblog schon dargelegt.

Und die Zeiten, so Hinz, waren nie besser, um mit schlechten Traditionen zu brechen. Verunsicherung und Krise helfen dabei, sich selbst zu finden und sich klar darüber zu werden, was man will. Krisen helfen beim Finden der richtigen Strategie. Und sie bedrohen vor allen Dingen die Logik der alten Planwirtschaft, den Trott, der mit einem Mal seine Unzulänglichkeit offenbart. Jetzt wird es Zeit, die Dinge festzuzurren, sagt Hinz: „Strategisches Denken beginnt mit drei simplen Feststellungen: So wollen wir sein. So sieht man uns. Da wollen wir hin.“

Wenn dazu noch die Fähigkeit „Nein“ zu sagen kommt, steht einem

  • breit angelegten
  • robusten
  • umsetzbaren, kurzum
  • erfolgreichen

Strategieprozess nichts mehr im Wege.

Für David Maister, ist da der Sinn der Strategie. Einen Unterschied anbieten, der einen Unterschied macht: „If you never say “no,” you will just be one more undifferentiated firm, trying to do a little bit of everything and will almost certainly be superb at none of them.“

Wenn die Strategie im Unternehmen akzeptiert und dadurch wirksam ist, ist sie auch durch -führ- bar;
ohne Powerpoint Schlachten, große Beraterbugets, Umsetzungsdruck und Boni & Incentives.

Möchten Sie über einen wirksamen Strategieprozess, jenseits von Elfenbeintürmen und Umsetzungsplänen nachdenken?
Schicken Sie mir eine kurze, formlose mail an lotse@www.hinz-wirkt.de

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